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Kreditkartenarten - Welche unterschiedlichen Kartentypen gibt es?

 

Kreditkartenarten

Die unterschiedlichen Kreditkartenarten

Im normalen Sprachgebrauch werden sämtliche Karten von MasterCard, VISA oder anderen Kreditkartenanbietern als Kreditkarten bezeichnet. Dies ist allerdings nicht ganz korrekt, da es unterschiedliche (Kredit-) Kartenarten gibt.

Die jeweiligen Kreditkartenarten haben unterschiedliche Eigenschaften, die man vor der Beantragung einer Karte besser wissen sollte.

Wir erklären, was eine "echte" Kreditkarte, Debitcard, Prepaid Kreditkarte und Charge Karte voneinander unterscheidet.

Welche Kreditkartenarten gibt es?

Schnell Navigation
  1. Revolving Card
  2. Charge Karte
  3. Debitkarte
  4. Prepaid Kreditkarte
  5. Vergleich Kartenarten
  6. Kreditkartengesellschaften

1. Revolving Card - "klassische" Kreditkarte mit Kreditrahmen und Teilzahlungsmöglichkeit

Die Umsätze der Kreditkarte werden erst am Monatsende (bzw. nach einem festen Referenzzeitraum von z.B. 4 Wochen) in einer Kreditkartenabrechnung zusammengefasst und dem Kreditkarteninhaber postalisch oder online übermittelt.
Der Rechnungsempfänger hat zwei Möglichkeiten der Bezahlung:

Die geschuldeten Beträge können entweder sofort in einer Summe oder mittels Ratenzahlung beglichen werden. Die Ratenvereinbarung hat jedoch den Nachteil, dass Kreditzinsen anfallen, welche in vielen Fällen über dem Niveau eines Dispositionskredites liegen. Die Zahlungsmodalität (entweder Abbuchung der Rechnung in voller Summe oder Teilzahlung) kann bei den meisten Karten jederzeit geändert werden.
Zusatzleistungen wie spezielle Versicherungsangebote oder Cashbacksysteme sind häufig Extras der Kreditkarten.Banken locken mit attraktiven Zusatzleistungen, verzichten zusätzlich oft auf eine Jahresgebühr und verdienen an Sollzinsen bei der Ratenzahlung.

Der Verfügungsrahmen hängt von der Bonität des Kreditkarteninhabers ab. In den meisten Fällen kann das Kartenlimit bereits nach einigen Monaten auf Wunsch erhöht werden.

Beispiel für eine Revolving Kreditkarte:

Santander 1plus Card

Santander 1plus Card

2. Charge Karte - Die "Standard-Kreditkarte" in Deutschland

Die Charge Kreditkarte (engl. „charge“ = anfüllen, anrechnen) ähnelt dem Abrechnungssystem der klassischen Kreditkarte in der Weise, dass ein Zahlungsaufschub z.B. bis zum jeweiligen Monatsende durch das Kreditinstitut gewährt wird. Der Zahlungsaufschub ist an keine Kreditzinsen gebunden. Kreditkartenumsätze werden also für einen Zeitraum von z.B. 30 Tagen gesammelt und erst dann in einer Summe vom Girokonto zum vereinbarten Fälligkeitstermin abgebucht. Zinskosten fallen keine an.

In der Regel ist eine Ratenzahlung mit einhergehenden Zinszahlungen für den fälligen Geldbetrag nicht möglich. Dies bietet nur die weiter oben vorgestellte Revolving Card. Für eine ausreichende Deckung des verwendeten Girokontos sollte daher im Vorfeld gesorgt sein.
Der Verfügungsrahmen bzw. das Kreditkartenlimit (z.B. maximal 2.500€) richtet sich nach der Bonität des Kunden. Kartenzahlungen sind dann maximal bis zur Höhe des Limits möglich. Jede getätigte Kartenzahlung reduziert das Limit, bis die gesamten Kartenumsätze abgebucht werden und das Kreditkartenkonto somit wieder ausgeglichen wurde.

Die Charge Kreditkarte ist die am stärksten in Deutschland verbreitete Kreditkartenart. Bei den Girokonten der meisten Direktbanken erhalten Kunden eine Charge Karte hinzu.

Beispiel für eine Charge Karte

Kreditkarte DKB

Kostenlose DKB Kreditkarte


3. Debitkarte - Sofortige Kontobelastung wie bei einer normalen Bankkarte

Die Debit Card (engl. „debit“ = Abbuchung, Lastschrift) unterscheidet sich von der klassischen Kreditkarte durch eine sofortige Kontobelastung bei Kartenzahlung. Sie ähnelt daher dem Abrechnungssystem von normalen Bankkarten (z.B. girocard).

Kartenzahlungen werden direkt dem Girokonto belastet, daher begrenzt nicht nur ein mögliches Kartenlimit, sondern auch das Kontoguthaben bzw. der Dispokredit des Referenzkontos die maximale Kartenzahlung.
Vorteil eines solchen Abrechnungssystems ist eine Kostentransparenz, die dem Karteninhaber einenbesseren Überblick über die getätigten Einkäufe ermöglicht.

Eine Debit-Kreditkarte gibt es jedoch nicht. Von den Kreditkartenanbietern Mastercard und VISA sind zwar Debitkarten erhältlich. Aufgrund des Mastercard oder VISA Logos geht man meißt fälschlicherweise von einer "echten" Kreditkarte aus. Bei diesen Karten handelt es sich dann jedoch "nur" zum Beispiel um eine Karte mit der Akzeptanz einer Mastercard und einem im Vergleich mit einer girocard unter Umständen höheren Kartenlimit, aber eben nicht um eine Kreditkarte im Sinne der Definition. Einen Kreditrahmen hat man bei einer Debitkarte nämlich nicht, egal ob diese von girocard oder von Mastercard ist.

(Das die Abgrenzung zwischen Debitkarte, Kreditkarte und anderen Kartenarten jedoch nicht so einfach ist, sieht man an der weiter unten vorgestellten "Prepaid Kreditkarte". Diese Kartenart bietet ebenfalls keinen Kreditrahmen, gilt aber dennoch als Kreditkarte mit dem Zusatz "Prepaid".)

Beispiel für eine Debitkarte

DiBa Visa Card

Visa Card der ING DiBa

Ein anderes Beispiel ist jede beliebige in Deutschland herausgegeben Bankkarte (girocard). Bei einer Bankkarte handelt es sich in der Regel auch um eine Debitkarte, bei der Kartenzahlungen sofort dem Girokonto belastet werden.


4. Prepaid Kreditkarte - Keine Schufaprüfung und auch für Minderjährige geeignet


Die Nutzung der Prepaid Kreditkarte (engl. „prepaid“ = im Voraus bezahlt) erfolgt durch das Aufladen von Guthaben. Ist dieses Guthaben aufgebraucht, ist eine weitere Bezahlung mit der Prepaid Kreditkarte nicht mehr möglich. Die erneute Aufladung kann in der Regel kostenlos per Überweisung erfolgen.

Bei der Prepaid Kreditkarte kommt es also ebenfalls zu keiner Kreditgewährung, da lediglich Kartenzahlungen im Rahmen des Kartenguthabens erfolgen können. Das finanzielle Risiko ist daher nicht nur auf Anbieterseite gebannt, sondern auch der Karteninhaber hat durch das Guthabenlimit keine Möglichkeit sich zu Verschulden. Prepaid Kreditkarten können ohne Bonitäts- oder Schufaprüfung herausgegeben werden.

Der Unterschied zur Debitkarte besteht darin, dass keine Abbuchung von einem Girokonto stattfindet. Eine Prepaid Kreditkarte ist also nicht zwangsläufig an ein anderes Konto gekoppelt. Maximal kann nur über das vorher aufgeladene Kartenguthaben verfügt werden. Die Prepaid-Kreditkarte hat ein eigenes Kartenkonto (wie alle Kreditkarten), auf das Geld von einem Girokonto überwiesen werden kann. In der Regel stehen zur Aufladung der Kreditkarte auch weitere Zahlungsmittel - wie z.B. Paypal oder über eine andere Kreditkarte - zur Verfügung.

Beispiel für eine Prepaid Kreditkarte

Netbank Kreditkarte

Netbank Prepaid Kreditkarte

 Vergleich der Kreditkartenarten

  Charge-Kreditkarte
klassische Kreditkarte
Debitkarte
Prepaid-Kreditkarte
Abrechnung

Monatliche Kreditkartenrechnung

Beträge werden in der Regel per Lastschrift vom Girokonto abgebucht

Monatliche Kreditkartenrechnung

Wahl zwischen sofortiger Bezahlung oder Ratenzahlung

Jede Kartenzahlung wird sofort dem Girokonto belastet Kreditkarte muss vorab per Überweisung aufgeladen werden
Verfügungsrahmen Je nach Bonität Je nach Bonität Je nach Bonität bzw. Kontoguthaben Je nach geladenen Kartenguthaben bzw. Kartenlimit
Vorteile + Zinsloser Kredit Flexible Bezahlung der Kreditkartenrechnung Kosten immer im Blick

Häufig bereits für Minderjährige erhältlich

Kosten immer im Blick

Nachteile - Keine Teilzahlung möglich Hohe Zinskosten bei Ratenzahlung Streng genommen "nur" Girocard mit besserer Akzeptanz im Ausland und Internet

Meist nur kostenpflichtige Prepaid Kreditkarten

Keine Kreditfunktion


Kreditkartegesellschaften

Kreditkarten ermöglichen eine sichere und schnelle Bezahlung ohne Bargeld. In Deutschland werden in einem Jahr circa 400 Millionen Kreditkartengeschäfte getätigt, dabei ist der bargeldlose Zahlungsverkehr hier zu Lande noch ausbaufähig. Viele Deutsche bezahlen nach wie vor bar und verzichten auf die Flexibilität, die (Kredit)Kartenzahlungen mit sich bringen können. Dennoch verdienen deutsche Banken bereits jetzt jährlich Milliarden an den Karten und den vom Händler zu bezahlenden Transaktionsgebühren bei Kartenzahlungen . Die beliebteste Kreditkartengesellschaften in Deutschland sind Mastercard oder Visa.


Im Jahr 2013 gab es in Deutschalnd 18,71 Mio. Besitzer einer Mastercard (ehemals Eurocard) sowie 12,87 Mio. Besitzer einer Visa Card. American Express (1,69 Mio.) sowie Diners Club (0,35 Mio.) sind in Deutschland weniger verbreitet. Inzwischen hat sich Diners Club offiziel aus dem Deutschen Markt zurückgezogen. Über Österreich können Deutsche Kunden weiterhin Kreditkarten von Diners Club beziehen.

Die wichtigsten Kreditkarten in Deutschland:


Mastercard
Mastercard ZeichenDie MasterCard verzeichnet 2013 mehr als 18 Mio. Kreditkartenbesitzer in Deutschland. Weltweit werden MasterCard Kreditkarten an über 36 Millionen Akzeptanzstellen in mehr als 210 Ländern akzeptiertl. Das Unternehmen bietet seine Karten nicht direkt an, sondern vertraut auf ein dichtes Kooperationsnetz mit Banken und Sparkassen, welche die Karten an Kunden vermitteln.

 

mehr Informationen zu Karten von Mastercard

VISA
Visa ZeichenGenau wie MasterCard vertreibt auch VISA seine Karten nicht selbst, sondern setzt auf die Kooperationen mit Banken und Sparkassen. VISA Karten könne bei insgesamt 2.500 Banken und Sparkassen erworben werden. Die weltweite Akzeptanz ist ähnlich gut wie bei den Kreditkarten von MasterCard.

 

Mehr Informationen zu VISA Kreditkarten

American Express
In Deutschland kann bei mehreren hunderttausend Akzeptanzpartnern bargeldlos mit einer American Express Kreditkarte gezahlt werden. Je nach Zielgruppe bietet auch American Express diverse Kartenmodelle mit unterschiedlichen Konditionen an. American Express gibt die Karten selber an ihre Kunden aus und verzichtet auf den Vertrieb über Banken und Sparkassen.

Diners Club
Der Diners Club International wurde 1950 gegründet und bot die erste Kreditkarte der Welt. Die Kreditkarte wird in mehr als 185 Ländern akzeptiert und bietet einen Zugang zu mehr als 1 Mio. Geldausgabestellen und Geldausgabeautomaten. Dabei verzichtet der Diners Club auf den Kreditkartenvertrieb durch Partnerinstitute und vergibt die Kreditkarten selbstständig. Der Diners Club bietet sowohl Privat - als auch Firmenkarten an. Inzwischen hat sich Diners Club aus dem Deutschen Markt zurückgezogen. Deutschen Kunden von Diners Club wurde gekündigt bzw. die Möglichkeit angeboten die Kreditkarten aus Österreich zu beantragen.